exposé
10. Mai 2025

Winter Is Coming
Edition 1/10 . Größe 166 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 1/10 . Größe 166 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Wohin man auch fährt oder schaut, die Natur scheint nicht zu enden. Traumhafte Landschaften mit einem gigantischen Mix aus riesigen Lavafeldern, Stränden mit schwarzem Sand, atemberaubenden Gebirgsketten und unzähligen Wasserfällen – Island ist unfassbar schön.
Auch wenn das durchschnittliche Klima eher mild ist, kann das Wetter im Winter kurzzeitig extrem rau werden. Kein Wunder, dass viele berühmte Regisseure ihre Drehorte hier suchen – Island bietet unzählige Möglichkeiten für dramatische Filmkulissen. Man hat das Gefühl, die Naturgewalten spüren zu können. Wir arbeiteten bei minus 15 Grad, gefühlt minus 30, denn der starke Eiswind geht dabei durch Mark und Bein und ich konnte die Kamera kaum stillhalten.
In diesem Klima leben hier etwa 80.000 Islandpferde – eine Spezies, die sich sehr robust und wetterhart entwickelt hat. Sie bildet ein sehr dichtes Winterfell aus, das es ihr ermöglicht, unter diesen Bedingungen draußen zu überwintern.
Es ist faszinierend zu sehen, wie eine Herde von etwa 50 Tieren völlig frei draußen lebt. Die Tiere sind täglich bis zu 16 Stunden mit der Futtersuche beschäftigt und scharren im Winter ihr Futter auf Weideflächen unter einer dichten Schneedecke frei. Die Pferde sind nicht domestiziert, sie tragen nicht einmal Hufeisen. Sie reagieren neugierig auf mich – dann aber auch scheu.
Im Januar hat der Tag nur 5 Sonnenstunden, was unsere Arbeit nicht gerade erleichtert. Meistens ist es den ganzen Tag über diesig. Dabei taucht die feuchtkalte Luft unter einer tiefen Wolkendecke die Landschaft abwechselnd in ein dramatisches Grau oder in ein pastellig verträumtes Hellblau – beides fesselt meine Wahrnehmung. Es ist genau diese Stimmung, die ich bei meinem Porträt eines Islandpferdes einfangen wollte. Ich wähle meine geliebte 50 Millimeteroptik. Laufe umher auf der riesigen von Schnee bedeckten Weide, hocke mich wieder und wieder auf den Boden, hungrig wartend auf den einen kurzen Moment. Wie immer wünsche ich mir ein Face-To-Face-Porträt. Dabei soll es geradewegs auf mich zu kommen. Danke für diesen wunderschönen Moment.

Karibu Sana
Edition 5/10 . Größe 166 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 5/10 . Größe 166 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
20 Monate nach meinem letzten Aufenthalt in Amboseli war ich zurück und wie jedes Jahr, aufgeregt und gespannt darauf, was ich erleben würde.
Gerne wollte ich Craig noch einmal begegnen – dem berühmten Elefanten mit den längsten Stoßzähnen Afrikas. Ich habe ihn letztes Jahr porträtiert und kenne diesen sehr entspannten und besonders sensiblen Bullen bereits von vielen Stunden gemeinsamer Zeit. Er wandert allerdings gerne und ist deshalb nur schwer zu finden. Nur mit der Hilfe unserer befreundeter Massai, die jeden Grashalm in dem riesigen Gebiet Amboselis kennen, haben wir ihn außerhalb des Nationalparks finden können, in der Tawi Conservancy.
Jeden Morgen um 4:45 Uhr aufstehen, 1,5 Stunden mit dem Auto durch die staubige Savanne, aber meine Wunschkomposition für dieses Bild schien nicht aufzugehen. Jeden Tag passt etwas nicht. Oft ist es bewölkt, so dass weder die Sonne noch der mächtige Kilimandscharo zu sehen sind. Oder Craig läuft aus- schließlich mit dem Rücken zur Sonne. Meistens chillt er ganz einfach den ganzen Tag in dichten Dornenbüschen und frisst.
Am letzten Morgen vor meiner Abreise wurde ich beschenkt, mit einer fast surreal schönen Komposition: um 6:50 Uhr ist der Himmel klar und das frühe Morgenlicht streichelt den Gipfel des Kilimandscharo ebenso wie auch diesen anmutigen Giganten. Das Ambiente ist mit kleinen Freiflächen von Gras und Sträuchern perfekt. Craig nimmt sich Zeit für mich: Er schaut mir direkt in die Augen während ich mit meinem 50 Millimeter Objektiv ganz nah vor ihm über dem Boden bin.
Für eine knappe Minute bin ich mit ihm ganz allein, bevor er wieder in den Büschen verschwindet. Ich bin bereits überwältigt von diesem Moment, als er mir dann obendrein diese besonders friedliche Geste schenkt: Der gehobene Rüssel mit »zeigender« Spitze bedeutet »Hallo« und »Herzlich Willkommen« – wörtlich auf Suaheli: Karibu Sana.

Elephants On Earth
Edition 10/10 . Größe 186 x 116 cm . EUR 35.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 10/10 . Größe 186 x 116 cm
EUR 35.000 zzgl. 7% MwSt.
Es war meine dritte Reise nach Amboseli. Nachdem ich einzelne Bullen und auch „Mommy & Me“ bereits „im Kasten hatte“, war es mein größter Wunsch, eine mächtige Elefantenherde zu finden. Natürlich sieht man sie zu Hauf innerhalb des Parks, allerdings dann sehr verstreut beim Grasen und immer stören hohe Büsche das Bild. Außerhalb des Parks ist der wohl schönste Ort, um Elefanten zu fotografieren: in einem ausgetrockneten Seebett am Fuße des Kilimandscharo. Leider sind die sogenannten crossings – also die Überquerungen dieses unbewachsenen Gebietes von Elefanten – sehr selten geworden, denn aufgrund des fortschreitenden Klimawandels gibt es seit Jahren überall ausreichend frisches Gras, so dass die Notwendigkeit dieses langen Marsches für die Tiere nicht mehr gegeben ist. Und dennoch hatte ich eines späten Nachmittags im August großes Glück: mein Guide Juma entdeckte mit dem Fernglas von einem Hügel aus in weiter Ferne eine Herde, die sich auf den Weg machte, das ausgetrocknete Seebett zu überqueren. Wir fuhren los, es dauerte sicher 20 Minuten und meine Ungeduld wuchs mit jedem Kilometer, den wir zurücklegten. Als wir näherkamen, bat ich Juma etwa 1 km Abstand zu halten und die Herde weit zu umfahren, um mit ausreichend Vorlauf direkt in ihrer Laufrichtung anzuhalten. Ich stieg aus dem Wagen und legte mich flach auf den Bauch in das Seebett – die Familie war sicher noch 400 m weit weg. Ich bat Juma den Landcruiser weiter weg zu fahren, damit sie sich nicht gestört fühlen und vielleicht die Laufrichtung ändern würden. Meine Anspannung stieg. Immer noch liefen die mächtigen Tiere wie an einer Schnur aufgezogen in einer Reihe hintereinander her, angeführt von der Matriarchin. Geschätzte 20 Meter vor mir hielt sie an. Sie sah mich und entschied, einen Moment stehen zu bleiben. Langsam kamen die anderen Tiere rechts und links neben sie, neugierig, was da vor Ihnen inmitten der trockenen Ebene im Weg lag, die beiden Kälber dabei schützend zwischen den größeren integriert. Nun standen sie da, perfekt für mich aufgereiht, alle Köpfe zu mir nach vorne gerichtet, die mächtigen Ohren aufgestellt, was die Neugier zeigt, ohne dabei die Köpfe zu heben, was Angst oder Bedrohung auslösen würde. Nach einer kurzen Weile entschied die Matriarchin den lautlosen Marsch fortzusetzen – dabei machten Sie einen kleinen Bogen um mich herum – mein Wunsch wurde erfüllt: was für ein Familienportrait einer Elefantenherde, so symmetrisch und perfekt im späten Nachmittagslicht der tierstehenden Sonne! Danke, Amboseli!

the guardian
Edition 1/10 . Größe 146 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 1/10 . Größe 146 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Die Massai Mara liegt still unter der ersten Hitze des Tages. Staub tanzt in der Luft, das Licht ist weich, noch, denn der Himmel bezieht sich wie vor einem Gewitter. Wir sind unterwegs mit Edward, meinem Guide. Er ist mir über die Jahre und vielen gemeinsamen Stunden im Landcruiser ans Herz gewachsen, wie ein Bruder. Die Tür ist ausgebaut – wie immer. Ich kann flach auf dem Bauch im Wagen liegen. Mich hinauslehnen, wenn es soweit ist, für eine perfekte, bodennahe Perspektive.
Wir durchqueren das hohe Gras, lesen Spuren, deuten Bewegungen. Und dann – dieser Blick, dieser winzige Moment des Innehaltens. Unserer Spurenleser – ebenfalls ein Massai – hebt die Hand, deutet stumm nach vorn. Da ist er, der Leopard. Das kräftige Tier tritt aus dem Dickicht, wie aus dem Nichts, lautlos, majestätisch. Es hebt den Kopf, nimmt Witterung auf – ein Wasserloch muss irgendwo in der Nähe sein.
Wir schätzen seine Laufrichtung ab, umrunden ihn weiträumig, fahren voraus und positionieren uns hinter einem kleinen Hügel mitten auf seinem Pfad, den wir vermuten. Der Motor ist aus, die Stille elektrisierend. Ich spüre mein Herz pochen im Staub unter mir. Das Licht dramatisch, denn der Himmel ist dunkel und nur ein kleiner Spalt in der dichten Wolkendecke lässt die Sonne durch. Dann geschieht es. Er kommt über die Kuppe der Anhöhe. Zielstrebig, selbstbewusst, mit diesem hypnotisierenden Blick. Immer näher. Noch näher. Jetzt haben wir Augenkontakt. Klick. Was für ein unglaublicher Moment! Danke! Für ein Stück echte, pure Wildnis, wie man sie nur selten erlebt.

eye of the tiger
Edition 3/10 . Größe 146 x 126 cm . EUR 30.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 3/10 . Größe 146 x 126 cm
EUR 30.000 zzgl. 7% MwSt.
Die Sonne ist gerade untergegangen. Die Landschaft getaucht in ein pastelliges, weiches Licht. Ich hocke auf dem Boden, suche mir eine Schneise im hohen Gras für eine klare und uneingeschränkte Sicht. Die Kamera fest in den Händen, jede Muskelfaser gespannt. Da kommt er geradewegs auf mich zu: der Tiger.
Majestätisch, seine Bewegungen flüssig, kraftvoll, absolut lautlos. Seine Schultern rollen unter dem orange-schwarz gestreiften Fell, bei jedem Schritt schiebt sich die Wildheit der Natur näher an mich heran. Unser Blick trifft sich. Für einen Moment bleibt die Welt stehen.
Seine bernsteinfarbenen Augen bohren sich in meine – nicht feindselig, nicht ängstlich, sondern wissend. Er sieht mich. Nicht die Kamera, nicht den Menschen. Mich. Ich halte den Atem an. Der Finger am Auslöser. Noch ein Schritt. Noch einer. Dann, genau im Zentrum meines Bildes, ist alles perfekt. Die Muskeln gespannt, der Kopf leicht gesenkt, die Augen fest auf mich gerichtet. Klick.
Dieser Bruchteil einer Sekunde ist es, den ich mir wünsche! Stolz und frei, über alles erhaben, blickt er mir in die Seele. Ein Bild, das nicht nur ein Tier zeigt, sondern einen Moment der Wahrheit. »Eye Of The Tiger« ist ein stilles Gespräch – jenseits von Sprache.

hunter
Edition 1/10 . Größe 146 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 1/10 . Größe 146 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Er ist der schnellste Jäger der Savanne. Wenige Minuten vor dem Moment meiner Aufnahme hatte er seine ganze Energie in die Jagt gesteckt – mit bis zu 100 km/h, gelenkt von Instinkt und Präzision. Der Körper eines Geparden ist ein Meisterwerk der Evolution: aerodynamisch, muskulös, geschaffen für kurze Explosionen von Kraft. Doch dieser Versuch meinte es nicht gut mit ihm.
In meinem Bild ist diese Geschichte spürbar. Wie eine Erscheinung tritt er lautlos aus dem Schatten, gehüllt in dunkle Töne, nur das harte Seitenlicht des frühen Morgens zeichnet die Konturen seines Gesichts und Körpers nach – scharf, fast skulptural. Das Licht modelliert die Kontraste, betont das gesenkte Haupt und seinen scharfen Blick: immer noch fokussiert und voll kalter Konzentration. Es ist der Ausdruck eines Tieres, das nie aufhört, ein Jäger zu sein – selbst im Moment des Scheiterns.
Ich liege wie immer im Jeep, lehne mich hinaus, die Kamera auf Bodenhöhe. Er kommt auf mich zu. Die Komposition ist instinktiv: eine zentrale Platzierung, viel Raum für Schatten, keine Ablenkung. Der Fokus liegt einzig auf ihm – dem ewig Rastlosen und Suchenden im Kreislauf von Erfolg und Scheitern. Das ist der „Hunter“.

Night King
Edition 6/10 . Größe 126 x 166 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 6/10 . Größe 126 x 166 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Es ist ein ausgesprochenes Privileg mit Kevin Richardson – bekannt als „The Lion Whisperer“ – zu arbeiten. Sein Wissen um die Tiere und seine besondere Art mit Ihnen zu kommunizieren ist einzigartig. Es gibt nur eine Hand voll von Fotografen, die Kevin zu sich einlädt, weil er deren Arbeit respektiert – es ist mir eine Ehre dazu zu gehören.
Kevin betreibt in der Nähe von Pretoria, Südafrika ein Sanctuary für Löwen und schwarze Leoparden. Weil die Löwenpopulation in den letzten 20 Jahren von 350.000 auf 20.000 Individuen gefallen ist, kämpft Kevin darum, das öffentliche Bewusstsein zu stärken und auf die Notwendigkeit des Schutzes afrikanischer Tiere aufmerksam machen. Hierbei unterstütze ich ihn, in dem auch meine Bilder die Schönheit dieser außergewöhnlichen Tiere zeigen sollen. Als ich diesen schwarzen Leoparden am Ende seiner langen Nacht früh morgens im aufgehenden Sonnenlicht im Gras sitzen sah, war es nach wenigen Sekunden um mich geschehen – so ein perfektes Setting hätte man weder planen noch inszenieren können – die Natur machte mir ein unwiederbringbares und einmaliges Geschenk.

Te Quiero
Edition 5/10 . Größe 126 x 146 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 5/10 . Größe 126 x 146 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Wenn ich ein Tier zum zweiten Mal fotografieren möchte, habe ich natürlich den Anspruch, dass es meinem ersten veröffentlichten Bild in Nichts nach- steht. Ich habe bereits mehrfach beschrieben, wie schwer es ist, einen Leopar- den zu fotografieren – dieses Tier ist so einzigartig schnell, stets unruhig, nie rastend und immer auf der Suche nach Beute oder ausschauhaltend nach Gefahr durch Löwen.
Im Januar hatte ich das Privileg, zum 2. Mal mit Kevin Richardson arbeiten zu dürfen – der berühmte Tierschützer ist bekannt für seine unentwegte Arbeit mit wilden Tieren mit dem einzigen Ziel, die Aufmerksamkeit der Weltbevölke- rung auf das Aussterben bedrohter Tierarten zu richten. Nur mit Kevins Hilfe ist es mir gelungen, ein außerordentliches Bild von einem schwarzen Panther zu machen – es zeigt einen jungen Wilden, der direkt auf mich zuspringt! Diese spielerische Art haben Jungtiere aller Katzenarten, mit der sie das Anpirschen und Springen immer wieder »üben«, um Ihre Technik zu verfeinern.

Mufasa
Edition 9/10 . Größe 126 x 146 cm . EUR 30.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 9/10 . Größe 126 x 146 cm
EUR 30.000 zzgl. 7% MwSt.
Als ich King Smokey 2019 zum ersten Mal begegnete, war ich beinahe gelähmt von seiner Erscheinung und konnte zunächst überhaupt nicht ans Fotografieren denken. Er lag einfach nur da, im Schatten vor einem Busch und sah mich bereits, bevor ich ihn bemerkte. Ich habe schon viele mächtige, ausgewachsene Löwen in freier Wildbahn gesehen und fotografiert, aber die Anmut dieses wahren Königs hatte jede bisherige Begegnung mit Löwen für mich ausgehebelt.
So gelassen und erfahren wie weise und entspannt, ein wenig arrogant, ohne dabei überheblich zu sein und in jedem Fall zu tiefst emphatisch, fesselte er meinen Blick.
Als ich im Juli 2023 die GG Conservation erneut besuchte, sah ich ihn wieder. Es scheint mir, als wäre die Zeit spurlos an ihm vorüber gegangen, denn er war in Bestform! Majestetisch, kraftvoll und mit absolut fokussiertem Blick kam er eines Morgens wie aus dem Nichts auf mich zu. Er wollte mir unmissverständlich klar machen: In der heißen Savanne Afrikas ist er der wahre König der Löwen – der Vater von Simba!

gotcha
Edition 5/10 . Größe 146 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 5/10 . Größe 146 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Auf meiner letzten Reise in die Maasai Mara haben wir den Schwerpunkt auf »Africas Cats« gelegt. Die Schönheit der großen Raubkatzen in der Savanne fasziniert mich immer wieder – am meisten Leoparden und Geparden. Auf- grund der großen Hitze kann man sie nur in der Dämmerung sehen – tagsüber entfliehen sie der Sonne und sind quasi unsichtbar.
An einem späten Nachmittag, hatten wir zunächst wenig Erfolg mit der Suche nach aktiven Raubkatzen. Es war bereits kurz nach Sonnenuntergang, als wir auf ein Rudel Löwen trafen, das zuvor einen Wasserbüffel gerissen hatte. Wie nach einem solchen Erfolg zu erwarten, lagen die zufriedenen Jäger mit gefüllten Bäuchen faul in dem sich langsam abkühlenden Gras.
Doch zu unserem Glück, waren auch ein paar kleinere Jungtiere im Rudel, die entgegen dem Verhalten Ihrer Eltern äußerst aktiv und verspielt waren. Wir verfolgten das Geschehen mit großer Freude, auch wenn ich zunächst nicht das Gefühl hatte, hier ein spektakuläres Bild machen zu können.
Plötzlich ergab sich ein besonderes Schauspiel: Ein Löwenjunges fing an, auf dem Büffel herum zu klettern und zu spielen. Es stellte sich schließlich hero- isch auf den Kopf des Tieres und schaute mich dabei beinahe energisch an. Ich hatte das Gefühl, es wollte mir vollkommen selbstverständlich glaubhaft machen, diesen überdimensionalen und extrem schwer zu erlegenden Gegner, ganz allein überwältigt zu haben – »Gotcha!«
Dieses Bild ist für mich einmal wieder Zeugins dafür, dass ich mir nicht alle Bilder bereits vorher im Kopf ausmalen sollte – manchmal sind es genau die Momente, die man nicht hat kommen sehen, in denen die Natur uns etwas ganz besonderes beschert und so außergewöhnliche Bilder entstehen.

survivor
Edition 6/10 . Größe 190 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 6/10 . Größe 190 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Als ich im August sah, wie die Landschaft in Südafrika in GG Conservation’s Sanctuary aussah, machte ich mich sofort auf den Weg, um die Tiere in dieser Endzeitstimmung der Natur zu sehen. In diesem atemberaubenden Ambiente einer verlassenen und leblos wirkenden Natur habe ich „Survivor“ fotografiert. Dieses Bild ist ein Mahnmal: Ein schönes und stolzes Tier, der König der Löwen, steht allein auf einem verkohlten Baumstamm und blickt in die Ferne dieses kargen Geländes – definitiv eines der einzigartigsten Bilder, die ich bisher gemacht habe.

Sundays
Edition 5/10 . Größe 166 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 5/10 . Größe 166 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.

Warden Of The North
Edition 10/10 . Größe 166 x 126 cm . EUR 35.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 10/10 . Größe 166 x 126 cm
EUR 35.000 zzgl. 7% MwSt.
Immer wieder berichten Fotografen von ihren Reisen in die Polarregionen und dass sie entweder gar keine Eisbären zu Gesicht bekommen haben oder aber nur s.g. Binocular-Bears, also Eisbären in mehreren Kilometern Entfernung, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Auch mir ging es so, als ich letztes Jahr im April auf einem Schiff in Svalbard unterwegs war und anschließend im November in Churchill Manitoba. Ich habe bereits zwei Reisen unternommen auf der Suche nach „meinem Porträt“ von einem Eisbären. Es ist nicht leicht, sich wieder neu zu motivieren, einen weiteren Versuch zu machen, wenn die bisherigen Erfahrungen so unglaublich schlecht waren und die Bedingungen scheinbar nicht zu ändern sind. Wäre ich „nur“ unzufrieden mit „meinen persönlichen Ergebnissen“ eines Portraits gewesen, wäre es leichter. Aber die Erfahrung, dass viele Tage auf der Suche nach Eisbären vollkommen ergebnislos bleiben, frustriert.
Ich stieß auf Roie Galitz, einen super erfahrenen Wildlife-Fotografen, der professionelle Expeditionen an Orte in der ganzen Welt organisiert und auch seit vielen Jahren in die Polarregionen. In einer sehr kleinen Gruppe brach ich wieder auf nach Svalbard, diesmal bewegten wir uns allerdings nicht auf einem behäbigen Schiff, auf dem die Guides nur die Küsten absuchen können, um nach Eisbären zu suchen – wir legten in 6 Tagen fast 1.000 Kilometer auf Snowmobilen im Innern dieser riesigen Inselgruppe zurück – unser Behind-The-Scenes-Clip gibt hierzu einen Einblick.
Das Erleben dieser einzigartigen Natur, welche seit tausenden von Jahren unberührt ist, mit Gletschern von über tausend Metern Höhe und stündlich möglichen Wetterwechseln hat mich so sehr geflasht, wie ich es mir vorher niemals hätte vorstellen können. Etwa 350 dieser größten und gefährlichsten Landraubtiere leben in Spitzbergen auf einer Gesamtfläche, die doppelt so groß ist, wie Belgien – der Gedanke allein, magisch und unbeschreiblich faszinierend.
Unsere zwei Arctic-Guides sind Vollprofis, die normalerweise bei BBC- und Disney-Produktionen im Einsatz sind oder wie kurz vor unserer Ankunft, für die Suche und Sicherheit im Feld bei Dreharbeiten für den neuesten Teil „Mission Impossible“ mit Tom Cruise verantwortlich waren.
Das Wetter war größtenteils perfekt und mit Willem an meiner Seite, der mich nicht nur mental sondern auch mit der Camera für unsere Dokumentation der Reise begleitet hat, hatte ich also die besten Voraussetzungen für mein Vorhaben. Und tatsächlich, wir haben jeden Tag Eisbären gefunden und Zeit mit ihnen verbringen können, teilweise über viele Stunden.
Die Gefahr: Ein Eisbär macht vor nichts halt, er greift alles und jeden an, ohne Ausnahme und immer mit dem Ziel, zu fressen. Anders als Löwen oder andere Großkatzen in Afrika, die bis auf einen Meter an die Jeeps herankommen aber nicht in die offene Autotür springen und einen Menschen angreifen würden. Wenn ein Eisbär über mehrere Kilometer hinweg eine Witterung von Beute aufnimmt, macht er sich auf den Weg. Manche haben sich sogar darauf spezialisiert, Rentiere zu jagen und zu erbeuten.
Wir mussten also einen sicheren Abstand von mehreren hundert Metern einhalten. Die ersten Tage war es schwer, mich weiter zu motivieren und zu fokussieren – feierte der Rest der Gruppe allein schon das Finden der Tiere überhaupt, war ich unzufrieden mit der scheinbaren Unmöglichkeit, „mein Portrait“ mit Augenkontakt machen zu können.
Eines Nachmittags erspähten wir einen wunderschönen, sich majestätisch bewegenden und vor Selbstbewusstsein nur so strotzenden, ausgewachsenen männlichen Eisbären, der den 40 km langen und komplett zugefrorenen Dickson-Fjord durchwanderte. Dies war mein Moment. Der verantwortliche Guide entschied, mit mir einen einzigen Versuch zu machen: allein auf einem Schlitten sitzend, angehängt an seinen Scooter fuhren wir näher heran. Der Rest der Gruppe blieb in sicherer Entfernung, mit dem ebenfalls bewaffneten 2. Guide. Ich stieg vom Schlitten und legte mich flach auf den Bauch. Je näher er kam, desto mehr änderte er leicht seinen Kurs. Der mächtige Jäger hatte ein Breathing-Hole einer Robbe erspäht, was mich zum einen etwas entspannte, denn ich hatte etwas länger Zeit liegen zu bleiben – gleichzeitig hatte ich Sorge, dass ich keinen direkten Augenkontakt mehr mit ihm bekommen würde. Jetzt trennten uns nur noch etwa 50 Meter. Die Camera auf dem Boden, die Finger vor Kälte beinahe erstarrt, platzte ich fast vor Anspannung als ich durch den Sucher sah, wie er mich noch einmal kurz in sein Visier nahm, bevor er sein fokussiertes Ziel, ein ca. 50cm großes Loch im Eis erreichte. Mit seinem Blick machte er mir unmissverständlich klar, dass ich eine leichte Beute gewesen wäre. Du bist der Wächter des Nordens! Danke – für diesen unbeschreiblichen Moment!

Mondays
Edition 7/10 . Größe 166 x 126 cm . EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Edition 7/10 . Größe 166 x 126 cm
EUR 25.000 zzgl. 7% MwSt.
Es war das erste Mal, dass ich Japan bereiste. Auf der Suche nach den bekannten und oft fotografierten Schneeaffen. Nicht wirklich besonders schwer zu finden – dennoch ist die Hürde groß, ein Bild zu machen, das nicht aussieht, wie jedes bisher gesehene. Minus 14 Grad Celsius, immerwährendes Schneetreiben und am ganzen Körper durchgefroren, auf dem Bauch liegend … Am 3. Tag wurde ich belohnt als sich „Mondays!“ im Gegenlicht der späten Nachmittagssonne in die heißen Quellen begab um seinen Platz einzunehmen, den er die nächsten Stunden hart zu verteidigen hatte.
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