Kurzbiographie
Lars Beusker ist 1973 geboren. Mit 15 entdeckte er seine Liebe zur Schwarzweiß-Fotografie. Nach dem Abitur folgte zunächst eine vierjährige Fotoassistenz und anschließend das Studium der Fotografie und des Designs bei Prof. Gottfried Jäger sowie Prof. Gerd Fleischmann.
Er arbeitet als Modefotograf und leitet ab 2003 ein eigenes Design-Bureau mit Sitz in Stromberg/Westf. Seit 2013 arbeitet Beusker neben seinen Auftragsarbeiten an verschiedenen freien Projekten, stets in Schwarzweiß. 2017 eröffnete er seine erste Galerie in einem hierfür errichteten Bauhaus-Pavillon aus Holz und Glas.
Fasziniert von einer ersten Afrikareise, ist es nicht verwunderlich, dass ihn die Wildlife-Fotografie am meisten gefesselt hat. Die Nähe zu den wilden Tieren, die Ruhe in unberührter Natur und die Menschen in diesen Lebensräumern faszinieren ihn immer wieder – so oft er kann reist er in die Wildnis und fängt dabei einzigartige Momente in Schwarzweiß ein, so schön, wie man selten Portraits von wilden Tieren gesehen hat. 2018 wird diese Arbeit zu seinem neuen Markenzeichen, nachdem er die Modefotografie an den Nagel gehängt hat.
"Warum fotografierst du stets in schwarz und weiß?"
"Wie entstehen diese atemberaubenden Bilder?"
„Meistens bin ich in freier Natur unterwegs außerhalb der Nationalparks und habe immer sehr gute Guides bei mir. Diese Guides fahren mich im Auto und beschützen mich. Die Tür ist ausgehängt, ich liege im Auto, sodass ich auch sehr nah an das Tier rankomme, wenn ich mal nicht aussteigen kann. Unter normalen Umständen greift kein Löwe oder Elefant einfach so ein Auto an. Also bin ich erstmal sehr gut geschützt. Bei den Großkatzen geht das wirklich nur so!
Das meiner Meinung nach weltbeste Gebiet, um Elefanten zu fotografieren, ist Amboseli – ein kleiner Landstrich im Südosten Kenias am Fuße des Kilimandscharo. Außerhalb des Parks in einem ausgetrockneten Seebett kann man Glück haben, einzelne Bullen oder auch größere Familien zu sehen, die sich auf der Suche nach frischem Gras auf die andere Seite des brachen Seebetts aufmachen.
Hier hab ich dann ausreichend Zeit und Raum um auch aus dem Auto aus zu steigen und mich flach auf den Bauch zu legen. Wenn ein Notfall wäre, könnte ich immer direkt zurück ins Auto. Aber so kann ich mich frei positionieren und frei fotografieren. Es sind ja immer nur Sekunden, maximal halbe Minuten, die man Gelegenheit für ein gutes Bild hat!
"Das heißt, du sitzt nie stundenlang in der Wildnis und wartest auf die Tiere?"
Das ist wohl der größte Unterschied zwischen meiner Herangehensweise und der, vieler meiner Kollegen. Zum einen habe ich nicht Geduld, mich mich wochenlang unter einem Tarnzelt zu verstecken und abzuwarten, was passiert. Zum anderen versuche ich stets, vorher eine klare Idee von meinem Bild zu haben und dieses Konzept weitestgehend vorzubereiten und dann auch umzusetzen. Das wichtigste ist eine geringe Distanz zu dem Tier. Klar kann ich mit einem Tausend-Millimeter-Objektiv, wie es Sportfotografen im Stadion benutzen, einen Elefanten aus fünfzig Meter portraitieren, sodass er das Bild füllt, aber ich bekomme so niemals die Aufmerksamkeit des Tieres. Ich möchte, dass es mich anschaut. Nur so fühlt sich der Betrachter des Bilder wirklich nah, und eben nicht nur als Beobachter. Mein längstes Objektiv, das ich verwende, ist ein 200-Millimeter-Tele, das ist nicht viel, es ist eher ein klassisches Mode-Teleobjektiv.
Man versucht alles so gut wie möglich vorzubereiten: den Ort, die Zeit, zu welcher Tages- und Jahreszeit erwische ich „mein“ Tier am sichersten, dann das Licht, die Perspektive, usw. Das ist kein Zufall! Natürlich kann man das Tier nicht locken oder manipulieren, da muss man schon improvisieren… Aber warten – das funktioniert nicht!